Vielleicht fragen Sie sich: warum verkauft ein Sachse Fischgewürze?
Irgendwie ist das ja wie Fisch mit Löffel essen. Daher muss ich ein wenig in der Familien Geschichte ausholen und etwas Licht ins Dunkle bringen.
Ich erblickte im Sommer 1966 direkt am Strelasund in Stralsund das Licht der Welt.
Das Erste was ich also sah, war Wasser! Und schon zerstreuen sich bei den meisten Kunden die Bedenken.
Ja klar, wenn man aus Stralsund kommt, dann muss man ja mit Fisch aufwachsen.
Das ist aber nur die halbe Wahrheit.
Später dann zogen meine Eltern mit mir nach Dranske auf Rügen und ich konnte mir den ganzen Tag das Meer & Hiddensee ansehen.
Da zu DDR Zeiten die Zukunft auf Rügen nicht sonderlich rosig aussah- (entweder wurde man Fischer oder Bauer), zogen meine Eltern zurück in die Heimatstadt meines Vaters....Dresden.
Fisch und Gewürze liegen bei mir ohnehin in den Genen.
Schon mein Urgroßvater Theodor Wiechmann war Fischer. Theodor wer? Werden Sie sich fragen.
Theodor Wiechmann war der Bruder von Johann Wiechmann.
Johann Wiechmann war wie alle "Wiechmänner" zuvor Fischer , Kneipen Inhaber, und später dann (Fisch) Dosenfabrikant.
Das wäre nun nicht weiter erwähnenswert, wenn nicht Johann Wiechmann die Idee gehabt hätte: ich schick mal unserem Reichskanzler Otto von Bismarck, ein Fässchen sauer eingelegten Hering.
Der Rest der Geschichte ist bekannt: nach dem zweiten Fässchen erhielt Johann Wiechmann die Erlaubnis, seinen sauer eingelegten Hering: "Bismarckhering" zu nennen.
Ob nun Theodor seinem Bruder den Tipp gab und ihn drängte, dass Fässchen nun überhaupt abzuschicken oder es selbst zur Post brachte und somit den Grundstein für die Fischindustrie an der deutschen Ostseeküste legte, ist leider nicht überliefert. Fakt ist, dass am Stralsunder Frankendamm die "Fischfabrik Johann Wiechmann" entstand, in welcher auch meine Oma arbeitete.
Leider wurde beim Bombenangriff am 6.Oktober 1944 auf Stralsund, diese Fischfabrik und Bismarcks Schreiben zerstört.
Weitere Informationen erhalten Sie unter:
https:www.fischhandel-rasmus.de/bismarckhering/
rechts im Bild: Johann Wiechmann. 2.v.r. Karoline Wiechmann
3.v.l Theodor Wiechmann. Mein Urgroßvater.
2008 wurde dann durch die Nachkommen des damaligen Reichskanzlers Bismarck - die damals ausgestellte und im Krieg verbrannte Urkunde erneut ausgestellt.
Zu erwähnen wäre vielleicht noch, dass Herr Rasmus kein Familien Mitglied war oder ist. Er hat lediglich das Rezept von Lisa Böse (Wiechmann) erhalten.